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Als Mia das „Café Daniel Moser“ erreichte, eintrat, zum Fensterplatz ging, denn dort saß Paula, und als die ihren Kopf hob und Mia ansah, wusste Mia gleich, es gibt kein Pardon für ihr Zuspätkommen. Keine 20-Minuten-Gnade. Noch nicht einmal etwas Milde, hatte sie ihre Verspätung mit einer SMS angekündigt. Mia war somit nicht erstaunt über Pauls Begrüßung, ohne Anflug eines Lächelns, mit einer kurzen Umarmung, die weder wärmte, noch Nähe eröffnete. Noch bevor Mia Platz nahm, sagte sie „Paula, entschuldige bitte, dass ich zu spät bin.“ Ihr war es Ernst mit ihrer Schuld und sie hätte noch etwas sagen wollen, etwa: „Liebe älteste Freundin, ich weiß, du erträgst Zuspätkommen nicht. Es reizt deine Nerven. Jetzt ist es mir wieder passiert. Verzeih mir bitte.“ Aber das redete Mia nicht. Denn ihr Auftauchen, die Begrüßung, ihr Entschuldigungssatz, nichts schien Paula zu rühren. Vielmehr schien sie hinter einer Eiswand zu sitzen, auf einer Richterinbank, kurz vor der Urteilsverkündung. Aber vor einer, die ihr lästig war. Keine weltbewegende Sache. Sie hatte eine kleine Zeitdiebin vor sich. Aber eine so uneinsichtige, dass die zur ständigen Wiederholungstäterin geworden war. Mia, die Angeklagte auf der anderen Seite dieser Frostwand, versuchte der Situation zu entrinnen. Versuchte, aus der Richterin ihre Paula zu machen, sie auf einen Ausflug mitzunehmen.

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